
Du leidest wie 17 % der Deutschen an chronischen Schmerzen und gilst als austherapiert? Ein Perspektivwechsel in Bezug auf unser Verständnis von Schmerz kann neue Ansätze bieten.
Ich erkläre dir in meinem Buch „Schmerzen neu zu denken“: Schmerz wurde bis vor kurzem nur als direktes Anzeichen für Gewebeschädigungen betrachtet. Dies ist jedoch irreführend. Vielmehr spielen ebenfalls verschiedene Hirnregionen und das Nervensystem eine zentrale Rolle bei der Schmerzentstehung und -regulation.
Diese sehr wichtige Erkenntnis bietet den Ansatzpunkt für neue Therapieformen, wie z. B. das neurozentrierte Training. Dieses wird anhand vieler Übungen für die Außen-, Innen- und Körperwahrnehmung praxisnah vorgestellt. Ergänzend gebe ich Tipps, wie man sein individuelles Trainingsprogramm zusammenstellen und in den Alltag integrieren kann.
Viele physiotherapeutischen Ansätze konzentrieren sich auf die Behandlung von spezifischen muskuloskelettalen Strukturen des Bewegungsapparats. Dieses Buch befasst sich dagegen mit dem Nervensystem: Es zeigt, welche zentrale Rolle es bei körperlichen, kognitiven und psychischen Prozessen spielt und verdeutlicht, warum es unerlässlich ist, dieses System bewusst in die Therapie zu integrieren.
Wissenschaftliche Erkenntnisse
Anhand fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Neurologie und Neuroanatomie sowie praktischer Anwendungen führt das Buch die Leser*innen durch die Grundfunktionen des Nervensystems und gibt wertvolle Einblicke in die Modulation von Intensitäten und Trainingsmaßnahmen.


Im Gegensatz zu vielen Tierarten verfügt der Mensch bei seiner Geburt über alle notwendigen Anlagen im Gehirn, aber seine Funktionalität ist, was Denken, Sehen, Hören und Bewegen angeht, noch ziemlich primitiv. Ein Baby verfügt bei der Geburt über ein enormes Potential an Synapsen und Nervenzellen. Diese entfalten aber erst ihre Funktionsfähigkeit mit der Vernetzung mit anderen Nervenzellen. Dies geschieht durch vielfältige Sinneswahrnehmung und wiederholte körperliche Aktivität. Ein früher und lang anhaltender Bewegungsmangel hat nicht nur Auswirkungen auf der motorischen Ebene, sondern bestimmt Verhalten, kognitive Entwicklung und somit die Gesundheit.
Dieses Buch richtet sich sowohl an pädagogische Fachkräfte und Kinderübungsleiter als auch an interessierte Eltern und Großeltern.
Das Nervensystem steuert Muskulatur, Gedanken, Emotionen und alle überlebenswichtigen Funktionen wie Atmung, Herzfrequenz und Blutdruck. Um eine Situation einschätzen und eine Entscheidung treffen zu können, ist das Gehirn auf Informationen angewiesen, die es über all unsere Sinne erhält. Sollten die Sinnesorgane oder das Verständnis der Informationen nicht richtig funktionieren, entstehen z. B. Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen oder Schmerz. Neuronales Training mit Fitnessgruppen betrachtet Trainingsmaßnahmen unter einer neurologischen Linse. In diesem Buch spielen daher visuelle, vestibuläre und propriozeptive Einflüsse auf das Training die zentrale Rolle.
Trainer erhalten eine große Auswahl an effektiven Augen-, Gleichgewichts- und Bewegungsübungen an die Hand, die perfekt in das Setting von Fitnessgruppen implementiert werden können.
